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122 Route 7. KONSTANTlNOPEL. f. Stambul:und der Kaiser selbst kämpfte. In verzweifelter Gegenwehr fand er im
Handgemenge den Tod; sein verstümmelter Leichnam wurde, nur noch
kenntlich an den Purpurschuhen, später in einem Haufen Erschlagener
gefunden.

Von Top Kapu senkt sich die Straße in das Tal des Lykosbaches,
der fast nur im Frühjahr Wasser führt. Durch einen Bogen unter
dem fast zerstörten Wasserturm, Sulu Kulé (Pl. B 3), tritt er in die
Stadt ein, läuft erst oberirdisch, dann unter Gewölben in s.ö. Rich-
tung
und mündet bei Jeni Mahallé (Pl. E 7) ins Marmara-Meer.
Zwei Türme weiter folgt in der wieder emporsteigenden Mauer das
(vermauerte) Tor des fünften Garnisonbezirks (to Pémpton, Pl. B 3),
nach der Inschrift auf dem Sturz des inneren Tors auch Tor des
Pusäus
genannt. Weiter hinan an der Nordseite des Lykostals
kommt man zum Tor

Edirné Kapu (Pl. C 2), d. h. Adrianopler Tor, in der Byzantiner-
zeit
Tor des Charisius und Tor des Kirchhofs (Porta Polyandríu)
genannt. Von ihm aus führt eine Straße direkt s.ö. zur Moschee
Sultan Mohammed’s II. (S. 102); an ihr gleich r., weithin sichtbar,
die hübsche, durch Sinán (S. 98) erbaute Moschee der Mihrimah
(Pl. C 3), der Tochter Suleïmán’s I.; vordem lag hier, auf der Höhe
des sechsten Hügels, des höchsten von Stambul, das Kloster des
h. Georgios. Das Innere der Moschee, in das durch sieben horizontale
Reihen von Fenstern in den kuppeltragenden Bogenwänden reiches
Licht strömt, ist wegen Baufälligkeit unzugänglich. Gegenüber, an
der l. Straßenseite, liegt die griechische Kirche des h. Georg (Pl. C 2);
folgt man dem Weg zwischen ihr und der Stadtmauer nach N. 250
Schritt, bis zu der großen Toröffnung eines Turmes, und wendet sich
hier r. hinab, so kommt man zu der *Kahrié-Moschee (Pl. C 2), der
früheren Kirche des wohl schon vor dem Mauerbau von 413 vorhan-
denen
Klosters Chora (auf dem Lande). Die Kirche in ihrer jetzigen
Gestalt wurde an Stelle eines verfallenen Baues aus dem VII. Jahrh.
im XI. Jahrh. errichtet, im Anfang des XIV. Jahrh. erweitert (um den
äußeren Narthex und das südl. Seitenschiff) und mit den vorzüglich
erhaltenen Mosaiken geschmückt, die an wenig Orten ihres Gleichen
finden (ein Knabe ruft den in der Nähe wohnenden Küster herbei,
der auch deutsch Erklärungen gibt; Trkg. 5 Pi.).

Das Gebäude, überragt von flachen Kuppeln über Tambouren mit Bogen-
fenstern
, zerfällt in die eigentliche Kirche, unter der Hauptkuppel, die auf
vier einfach vor die Mauern gestellten und, im O., von der Halbkuppel der
Chorapsis gestützten Pfeilerbogen ruht, dann eine innere Vorhalle (Esonarthex)
mit zwei Kuppeln und eine äußere Vorhalle (Exonarthex) im W., ein
Seitenschiff mit der vierten Kuppel im S. und einen Nebenraum im N. In
dem Hauptraum, der seit 1491 als Moschee dient, sind die Wände mit
Marmorplatten verschiedenster Farben bekleidet, die Mosaiken aber bis auf
zwei Figuren übertüncht; in frischem Glanz strahlen dagegen die **Mosaiken
in den beiden Vorhallen; vor den älteren, die gewöhnlich auf Goldgrund
wenige große, ruhige und ernste Figuren enthalten, zeichnen sich diese durch
die größere Zahl und Bewegung der Gestalten und den natürlich belebten
Hintergrund aus. Im Exonarthex ist das Leben Christi bis zu seinem Einzug
in Jerusalem geschildert; dazu gehört noch die Darstellung in der südl. (r.)
Kuppel des Esonarthex: im Scheitel Christus, um ihn herum zwischen den
Rippen 39 Patriarchen; in den Zwickeln Krankenheilungen. Die übrigen